2. Rumänien Weihnachtsaktion

  • veröffentlicht am 31. Dezember 2009

Es war kaum zu glauben – mit 1.200 Geschenkpaketen haben wir uns auf den Weg nach Timisoara gemacht. Die Resonanz auf den Spendenaufruf war einfach fantastisch, und wir konnten es nicht abwarten, endlich loszufahren. Am 24. Dezember 2009 um 1.30 Uhr in der Nacht war es dann so weit: voll beladen sind wir mit dem Transporter, den uns die Firma „Schwind Promotion“ kostenlos zur Verfügung gestellt hat, nach Rumänien aufgebrochen – etwa 1.300 km lagen vor uns.

Die Hinreise war problemlos, wir blieben von Staus und Schneechaos verschont und konnten unser Quartier am Zielort beziehen und die kommenden Aktionen vorbereiten. Mehrere Stationen in Arad, Gadvodjia und Reza standen auf dem Plan. Täglich meistens mehr als 200 Kinder!

Durch die Unterstützung eines Hilfsteams, das in Timisoara ansässig ist, wurde die Verteilung zu einem unvergesslichen Event – sowohl für die Kinder als auch für uns selbst. Mit weihnachtlichen Kostümen, Tanz & Musik präsentierten die Helfer den Kindern ein herzliches und fröhliches Programm, das die Geschenkübergabe begleitete. Auch Jan Franke, der Initiator der Weihnachtsaktion 2008 war wieder mit vollem Einsatz dabei und „verzauberte“ die Kids als Clown mit seinen einzigartigen Ballonkünsten. Die vielen staunenden und glücklichen Kinderaugen zu sehen, war für uns ein Lohn unserer Mühe, der mit Geld nicht aufzuwiegen ist.

Wir würden Ihnen jedoch nicht die ganze Wahrheit sagen, wenn wir behaupten, dass diese Mission nur von schönen Momenten begleitet gewesen sei. An jedem Ort, den wir besuchten – Krankenhäuser, Kinderheime oder Kindertagesstätten – wurden wir mit Situationen konfrontiert, die uns die Traurigkeit und Armut aber auch die Not und Einsamkeit der Kinder vor Augen geführt haben. Tränen sind geflossen, bei den Beschenkten und den Helfern. Keine Freudentränen …

Eine Krebsstation im Krankenhaus, wo teilweise elternlose Kinder mit bewundernswerter Lebensenergie gegen ihr Schicksal kämpfen. Eine über 80 Jahre alte Frau, die nun „alleinerziehend“ ihre vier Enkel versorgen muss – darunter ein Teenager mit Hodenkrebs – weil die Mutter der Kinder (ihre eigene Tochter) ein paar Wochen zuvor nach schwerer Krankheit verstorben ist. Namenlose Säuglinge und kleine Kinder, die von Vater und Mutter nicht gewollt sind und irgendwo in den Straßen oder Gassen gefunden wurden und nun ein einsames Weihnachten, ohne die nötige liebevolle Zuwendung der Eltern, in einem Heim oder Krankenhaus verbringen. Mütter, die in Eigenregie den Betrieb einer Kindertagesstätte aufrecht erhalten, weil das Geld für die Gehälter der Mitarbeiter zu Weihnachten nicht mehr bezahlt werden konnte.

Diese und viele anderen Beispiele gingen an unsere Substanz. Aber es hat uns auch vor Allem gezeigt, wie wichtig es ist, dass diese Menschen Hilfe und Unterstützung bekommen. Abschließend möchten wir Ihnen von ganzem Herzen „Danke“ sagen – denn Ihre Hilfe war sinnvoll und nötig und sie ist angekommen! Wir konnten 1.200 Kindern zeigen, dass sie nicht alleine sind und in Deutschland Freunde haben – mitten in Aschaffenburg.

Ein kleiner Film, den wir in Rumänien gedreht haben, soll Ihnen ein wenig von unserer Arbeit vermitteln. Für die Fertigstellung des Video-Clips bedanken wir uns besonders bei Herrn Jürgen Votava, Geschäftsführer der JVID (J. Votava Internetdienstleistungen) aus Haibach.

 

Danke für Ihre Hilfe, auch im Namen der vielen Kinder in Rumänien!

Aneka John & Tanja Kreß